Der Autoverkehr wird sich auch in Zukunft durch die Stralsunder Altstadt quälen und damit Anwohner*innen und Besucher*innen am Fischmarkt und in der Wasserstraße weiterhin mit Abgasen und Verkehrslärm belästigen. Ein weiterer Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen/Die Partei, der zum Ziel hatte, den dortigen Durchgangsverkehr zumindest in den Tourismusmonaten deutlich zu reduzieren, wurde mehrheitlich abgelehnt. Dazu erklärt Fraktionsvorsitzender Jürgen Suhr:
Mut zu kreativen Lösungen
„Es gibt andernorts wirklich gute Beispiele für eine wirksame Verkehrsentlastung. So hätte Ribnitz-Damgarten Vorbild für die Situation in Stralsund sein können. Dort entsteht derzeit nicht nur ein neues Verkehrskonzept, sondern es wird auch mehr Mut zu kreativen Lösungen gezeigt. Die dortige Lange Straße, eine Hauptverkehrsader durch das Zentrum der Stadt, wird im Sommer zur Fußgängerzone gemacht. Etwas Vergleichbares hätten wir uns auch für Stralsund gewünscht.
Belastungen besonders in den Sommermonaten
Denn wenn sich in den Sommermonaten Blechlawinen vor allem über die Wasserstraße und den Bereich Am Fischmarkt rollen, dann sind das enorme Belastungen für Anwohner*innen, Gewerbetreibende, aber auch die Tourist*innen. Deshalb wollten wir prüfen lassen, ob es möglich ist, in den Monaten Juni, Juli und August diesen Bereich als Fußgängerzone auszuweisen.
Durchgangsverkehr sollte reduziert werden
Dabei geht es uns ausschließlich darum, dass das Durchfahren der Altstadt nicht mehr möglich ist. Anwohner*innen, die Altstadthändler*innen oder Menschen, die einen Arzt- oder Behördentermin in der Stadt haben, sollen selbstverständlich weiter die Möglichkeit haben, ihr Ziel mit dem Auto zu erreichen.
Weitere Aufwertung der Altstadt verpasst
Der von uns vorgeschlagene autofreie Bereich hätte zu einer enormen Aufwertung der Lebens- und Aufenthaltsqualität geführt – für Einheimische und Gäste.
Dass dieser Vorschlag von den anderen Fraktionen in der Bürgerschaft nicht einmal diskutiert, sondern direkt abgelehnt wurde, hat uns verwundert. Da haben wir uns eine Chance vergeben. Es sollte allen von den Stralsunder*innen gewählten Stadtvertreter*innen daran gelegen sein, die Stadt weiter zu entwickeln und nach kreativen Lösungen dafür zu suchen. Es hätte ein guter Test sein können, und mit den Erfahrungen dieser drei Monate hätte die Idee, den Verkehr in der Altstadt zu reduzieren, weiterverfolgt werden können.“