Stralsund hat als maritimer Standort Zukunft, wenn die richtigen Weichenstellungen erfolgen. Das ist das Ergebnis einer öffentlichen Videokonferenz, zu der die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN/DIE PARTEI der Stralsunder Bürgerschaft eingeladen hatte. Zu Gast waren unter anderem Guido Fröschke, der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Neubrandenburg-Stralsund, und die Grüne Bundestagsabgeordnete Claudia Müller.
Kauf der Werftgrundstücke als Chance
Von beiden kommt ein eindeutiges und einvernehmliches Signal. Sie befürworten den Kauf der Flächen durch die Stadt als Chance für ein Überleben der Werften. Denn im Mittelpunkt der Diskussion stand, dass die Bürgerschaft der Hansestadt Stralsund derzeit über die Möglichkeit eines Ankaufs der Stralsunder Werftgrundstücke im Wert von mehr als 10 Millionen Euro berät. Diese Summe ist in den Haushalt 2021 eingestellt, über den in der kommenden Bürgerschaftssitzung entschieden werden soll.
Schiffbau mit zukunftsweisenden Akzenten
Aus der Fraktion wurden jedoch Bedingungen genannt, denn ein einfaches „Weiter so“ wird es laut Aussage des Fraktionsvorsitzenden Jürgen Suhr mit den Grünen nicht geben: „Wenn die Werft eine mittel- und langfristige Zukunft haben soll, muss sie sich vielseitig aufstellen und vor allem emissionsarme und innovative Konzepte für den Schiffbau in Stralsund entwickeln. Klimaschutz und Nachhaltigkeit müssen auch beim Bau von See- und Flussschiffen viel deutlicher in den Fokus rücken. Der Markt dazu ist vorhanden.“
Zustimmung der GRÜNEN Fraktion
Eine Weiterentwicklung für den Stralsunder Standort muss es nach Aussage der Grünen zwingend geben. Dafür hatten die BÜNDNISGRÜNEN in MV und hier federführend Claudia Müller ein Positionspapier vorgelegt, in dem in neun Punkten skizziert wird, wie sich die GRÜNEN im Land eine nachhaltige Perspektive für die Werften vorstellen. Dass von Seiten der IG Metall dafür viel Zustimmung kam, ist für die Bürgerschaftsfraktion ein positives Zeichen.