Einen Schritt auf die Kulturschaffenden der Stadt zuzugehen – diese Chance hat sich die Bürgerschaft in ihrer vergangenen Sitzung vergeben. Die Mehrheit der Stadtvertreter*innen stimmten gegen einen Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen/Die Partei, in dem es darum ging, leerstehende städtische Immobilien für Kulturschaffende zur Verfügung zu stellen. Dazu erklärt Sebastian Braun, sachkundiger Einwohner und Mitglied des Kulturausschusses:
Wenig Aufwand, großer Nutzen
„Unser Ziel war es, dass es für Kulturschaffende, die händeringend nach nutzbaren Räumlichkeiten suchen, eine Übersicht über leerstehende städtische Immobilien gibt. Von dieser Möglichkeit, die mit einem überschaubaren Aufwand verbunden gewesen wäre, würden alle Seiten profitieren. Zum einen die Kulturschaffenden selbst, zum anderen aber vor allem auch die Hansestadt. Und das gleich in mehrfacher Hinsicht.
Leeren Gebäuden Leben einhauchen
Leerstehende Gebäude würden wieder einer Nutzung zugeführt, selbst wenn dies nur temporär wäre. Darüber hinaus könnte die Stadt mit einer geringen Miete sogar noch Geld erwirtschaften. Nicht zuletzt hätte eine Auflistung der Räume eine Grundlage dafür sein können, Konzepte und Nutzungsstrategien zu erarbeiten, um in Kooperation mit den Kulturschaffenden der Stadt die kulturelle Attraktivität und Wahrnehmung Stralsunds auch über die Stadtgrenzen hinaus zu verbessern.
Die Kulturschaffenden selbst hätten mit dieser Liste auf unproblematischem Wege die Chance zu schauen, ob eine der Immobilien für ihre individuellen Ansprüche und Zwecke die richtige gewesen wäre.
Der Bedarf ist groß
Die Begründung zur Ablehnung, dass es derzeit keinen Bedarf an Räumlichkeiten gäbe, ist eine Ohrfeige für alle Kulturschaffenden der Stadt, denen daran gelegen ist, die Kulturlandschaft der Hansestadt weiterzuentwickeln, sie bunter zu machen und so ihren Beitrag dazu zu leisten, Stralsund noch lebenswerter zu machen.“
Der komplette Antrag ist unter: https://webris.stralsund.de/buergerinfo/si0057.asp?__ksinr=5985 zu finden.