Das denkbar schlechte Abschneiden der Hansestadt Stralsund beim ADFC-Fahrradklimatest 2020 haben wir bereits des Öfteren thematisiert. Unter den 110 Städten zwischen 50 000 und 100 000 Einwohner*innen landete Stralsund auf einem desolaten 79. Rang. Höchste Zeit, dass sich daran etwas ändert.
Wie wird die Situation für Radfahrer*innen verbessert?
Mit konkreten Fragen richtet sich die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN/DIE PARTEI deshalb in der kommenden Sitzung an die Bürgerschaft. Im Fokus dabei: Welche konkreten Konsequenzen zieht die Stadt aus dem schlechten Umfrage-Ergebnis, und welche Maßnahmen sind in diesem und im kommenden Jahr geplant?
Vorbilder gibt es ganz in der Nähe
„Es ist an der Zeit, dass die Hansestadt bei der Planung des Straßenverkehrs ihre Sicht ändert“, erklärt Robert Gränert von Die PARTEI. Zu sehr würde man dabei nur den Autoverkehr in den Blick nehmen. „Außerdem fragen wir nach, wann es in Stralsund sogenannte Mobilpunkte geben wird.“ Diese gibt es in der Hansestadt Rostock bereits, an diesen Punkten werden umweltfreundliche Verkehrsmittel gebündelt, wie etwa Carsharing-Fahrzeuge, Lastenräder zum Verleih oder die räumliche Nähe zu Bushaltestellen und Radverkehrswegen.
Die Hansestadt muss aufwachen
„Rostock und Greifswald könnten für kommende Maßnahmen Vorbild für Stralsund sein, denn sie sind da um einiges weiter“, sagt Robert Gränert. „So gibt es etwa in Rostock ein eigenes Amt für Mobilität. Ob das auch bei uns geplant ist, würden wir ebenfalls gern wissen.“ Zudem hat die Hansestadt Greifswald im Haushalt nicht nur die finanziellen Mittel für Radwege aufgestockt, sondern vor kurzem ein Fahrrad-Parkhaus am Bahnhof eröffnet. Beide Hansestädte verfügen außerdem über ein kostenfreies Lastenfahrrad-Verleihsystem.
Für die Hansestadt Stralsund ist es allerhöchste Zeit, bei den Planungen rund um den Fahrradverkehr nicht im Gestern zu verweilen, sondern aktiv zu werden und nach vorn zu schauen.
Die komplette Anfrage findet ihr hier: https://webris.stralsund.de/buergerinfo/to0040.asp?__ksinr=5343