Hecken als Kapital sowie Klima- und Umweltschützer. Zu prüfen, welche Randstreifen neben Äckern, die sich im Eigentum der Stadt befinden, für das Pflanzen von Hecken und anderen Landschaftselementen genutzt werden können, ist ein Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen/Die Partei, der in der vergangenen Sitzung der Bürgerschaft mehrheitliche Zustimmung erfuhr.
Dazu erklärt Josefine Kümpers, stellvertretende Fraktionsvorsitzende:
„Hecken zu pflanzen, mag sich banal anhören, doch dahinter steckt aus verschiedenen Gesichtspunkten jede Menge Potenzial. Heckenanpflanzungen sind ein wichtiger Baustein, um unsere ausgeräumte Landschaft zu beleben, und sie entlasten dabei den städtischen Haushalt!
Hecken als Ausgleichspflanzungen
Die Idee dahinter: Wenn Vorhabenträger:innen größere Bauvorhaben realisieren wollen und dafür in die Natur eingreifen, müssen sie sogenannte Kompensationsmaßnahmen vornehmen und diese finanzieren. Innerhalb des Stadtgebiets ist kaum noch Raum für solche Ausgleichsmaßnahmen. Deshalb zielt unser Antrag darauf ab, zu prüfen, wo Ausgleichspflanzungen auf den städtischen landwirtschaftlichen Flächen möglich sind, denn die Hansestadt Stralsund ist Eigentümerin mehrerer 1000 Hektar Grünland und Ackerflächen. Im günstigsten Fall ergibt die Prüfung, dass diese ackerbegleitenden Hecken auch als Öko-Konto fungieren können und der Stadt damit Einnahmen generieren.
Tausendsassa der Natur
Die Äcker würden dabei eine erhebliche ökologische Aufwertung erfahren, denn der zweite wichtige Punkt bei Heckenpflanzungen ist, dass diese wahre Allroundtalente sind, was den Klima- und Umweltschutz betrifft. Sie strukturieren nicht nur die Landschaft und machen sie damit abwechslungsreicher und schöner, sondern sie sorgen auch dafür, Feuchtigkeit im Boden zu halten und wirken als natürliche „Bremsen“ für den Wind. Zudem speichern Hecken pro Quadratmeter ähnlich viel Kohlenstoff wie Wälder.
Lebensraum für zahlreiche Tiere und Pflanzen
Apropos Quadratmeter: Auf einem Quadratmeter gibt es in Hecken bis zu 70 verschiedene Pflanzenarten – und damit auch viele unterschiedliche Tiere, wie etwa Nachtigall, Neuntöter, Goldammer, Dorngrasmücke, Rebhuhn, Dachs, Siebenschläfer, Zauneidechse und Distelfalter.
Für die Stadt und deren Einwohner*innen und die Umwelt kann das Pflanzen von Hecken und Säumen und anderen kleinteiligen Maßnahmen also nur ein Gewinn sein. Wir freuen uns, dass mit der Zustimmung zu unserem Antrag die Möglichkeiten zur Umsetzung geprüft werden.“