Auf der nebenstehenden Fläche an der Greifswalder Chaussee unmittelbar hinter dem Werftkreisel und mit Blick auf das Werftgebäude soll ein Möbelhaus mit beachtlichen Dimensionen entstehen. Der nach IKEA zweitgrößte Möbelvollsortimenter „XXXLutz“ will auf einer Verkaufsfläche von 21.000 qm in direkter Nähe zur welterbegeschützten Altstadt Möbel auf gehobenem Niveau anbieten. Mit im Gepäck ist der Möbeldiscounter „Mömax“, der auf noch einmal 7.500 qm Möbel eher die einfache Variante anbieten will. Somit entsteht ein massives Gebäude, das eine Höhe von fast 20 Metern haben wird.
XXXLutz bietet neben Möbel auch noch allerlei Ergänzungsartikel an, Teile davon innenstadtrelevant. Das bedeutet, dass die Händler in der Stralsunder Altstadt jetzt von zwei Seiten in die Zange genommen werden. Sowohl die Erweiterung des Strelaparks wie auch Planung, XXXLutz in Stralsund anzusiedeln wird dazu führen, dass die Altstadthändler noch mehr unter Druck geraten. Alleine das ist Grund genug, uns mit dem Vorschlag der Verwaltung sehr intensiv auseinanderzusetzen.
Den größten Druck haben jedoch die etablierten Möbelhändler, die seit Jahren vor Ort sind, angefangen bei Albers über Hoco in Samtens, MMZ, Skonto bis hin zu Schöppich, denn die vorliegende durch die GMA erstellte „Auswirkungsanalyse“ beschreibt unverblümt, dass der Wettbewerb zu erheblichen Veränderungen führen wird. Der GMA-Vertreter beschrieb das in der Sitzung des Fachausschusses am vergangenen Donnerstag recht drastisch: „Betriebsschließungen sind nicht auszuschließen“.
CDU/FDP und Bürger für Stralsund hatten es in der Sitzung ziemlich eilig. Unser Antrag, die Vorlage noch einmal in Ruhe in den Fraktionen zu beraten, wurde mit deren Stimmen abgelehnt. Wer jetzt erwartet hätte, dass CDU, FDP und Bürger für Stralsund bei einer solch weitreichenden Entscheidung zumindest einmal eine Begründung für die von ihnen vertretene Befürwortung des B-Plan-Aufstellungsbeschlusses abgeben würden, wurde enttäuscht. Wir zumindest empfinden dies als ignorant.