Umgestürzte Grabsteine, bröckelnde Grabmale, kaum noch entzifferbare Inschriften, verschmierte Informationstafeln – ein trauriges Bild bietet sich den Besucher*innen des St-Jürgen-Friedhofs in Stralsund. Vieles, was in der Entwicklungsstudie der Stadt von
2003 als Erhaltungsmaßnahmen vorgesehen war, wurde bislang nicht realisiert. Sichtbar sind die Fortschritte in der Gartendenkmalpflege – nicht zuletzt auch wegen des großen ehrenamtlichen Engagements vieler Stralsunder Bürger*innen und der Pflegepatenschaften für einzelne Gräber und Grabmäler.
Das Engagement der Stadt wird der Bedeutung des 1675 angelegten Friedhofs jedoch leider nicht gerecht. Das ergibt sich auch aus
der Antwort der Verwaltung auf eine Anfrage der BÜNDNISGRÜNEN Fraktion in der Bürgerschaft.
Hierzu Friederike Fechner, GRÜNES Mitglied der Bürgerschaft und des Kulturausschusses:
„Die Fortschritte im Bereich der Gartendenkmalpflege und die umfassende Unterstützung durch ehrenamtliche Initiativen
sind großartig und dafür danken wir allen Beteiligten herzlich. In Bezug auf die Wiederherstellung und Pflege der Grabsteine, der Inschriften und der größeren Grabbauten ist jedoch weiterhin viel zu tun. Für eine angemessene und für die Stralsunder*innen und Touristen erlebbareErinnerungskultur sind neben der wichtigen Sicherung der Grabsteine und Inschriften auch die geplante Erschließung des Friedhofes mit Informationstafeln und einem neuen Rundweg weiter voranzubringen. Eine Erhöhung des Tempos hierbei wäre wichtig, um
nicht noch weitere wertvolle Grabsteine und Inschriften von bedeutenden Stralsunder Persönlichkeiten zu verlieren.“
Friederike Fechner
Mitglied der Bürgerschaft
und des Kulturausschusses, Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN/ Die Partei