Vielleicht ist es eines der bedeutsamsten Erlebnisse im Leben von Friederike Fechner, das mit der Sanierung einer Hausruine in der Stralsunder Altstadt begann. Sie entdeckte in den historischen Mauern die Geschichte des letzten Eigentümers des sanierungsbedürftigen Hauses, die Geschichte des jüdischen Rechtsanwaltes Friedrich Blach und dessen Familie. Die Heinrich-Böll-Stiftung hat Friederike gebeten, diese Geschichte zu erzählen und davon, wie es den Nachfahren in den USA, England, Israel und den Niederlanden ergangen ist:
Ein Haus. Eine Familie. Ein Schicksal
Jüdisches Leben in Stralsund
Über die Geschichte der Kaufmannsfamilie Blach
mit Friederike Fechner und Prof. Oliver Plessow
Dienstag 27.04.2021, 19:00 Uhr | online
Einwahldaten über post@boell-mv.de
Sie sind eingeladen mit auf die Reise dieser Geschichte zu gehen, die noch lange nicht zu Ende ist, denn daraus entstand die Zusammenführung einer Familie, die ohne das Engagement von Friederike Fechner nicht möglich gewesen wäre. Völlig zurecht wurde sie dafür mit dem Bundesverdienstkreuz wie auch mit dem Obermayer Award geehrt.
Das Schicksal der Familie Blach lenkt den Blick beispielhaft auf die klaffende Lücke, die durch Vertreibung, Verfolgung und Vernichtung geschlagen worden ist. In Stralsund war die jüdische Gemeinde über 170 Jahre lang präsent, mit ihrer 1787 eröffneten Synagoge bildete sie das Zentrum der Juden in Vorpommern. Jüdische Kaufleute wie die Warenhausfamilien Wertheim und Tietz prägten den Handel der Hansestadt entscheidend. Doch mit der Deportation der letzten Juden aus Stralsund im Jahr 1943 erlosch das jüdische Leben in der Stadt.
Friederike Fechner hat einen Teil dieser klaffenden Lücke zu füllen versucht. Davon, aber vor allem von den Begegnungen mit der jüdischen Familie, deren Wurzeln in diesem Stralsunder Altstadthaus gründen, wird sie erzählen. Wir freuen uns auf einen spannenden, emotionalen Abend. Seien sie dabei!