Im Sommer erreichte uns die Frage, wo die Dünenzäune an den Stränden unserer Küste geblieben sind. Besonders auf dem Darß fiel auf, dass zunehmend Badegäste in den vor dem Wind schützenden Dünen lagerten. Bis vor einigen Jahren hielten Drahtabspannungen Unbedachte davor ab, die Dünen zu betreten. Die Pflege der Dünenzäune übernahmen bis dahin die Mitarbeiter des Staatlichen Amts für Landwirtschaft und Umwelt (StALU), mit Ausnahme der Strände des Nationalparks. Dann stellte das StALU diese Arbeiten ein und bot den zuständigen Gemeinden lediglich die Materialien an. Diese fühlen sich in der Regel mit der Aufgabe überfordert. Mit Ausnahme einiger Gemeinden im Kreisgebiet beschränkte man sich auf die Einzäunung der Dünenübergänge.
Die Dünenzäune im Bereich des Nationalparks wurden jahrelang von den Mitarbeitern des Nationalparkamts vor der Saison auf- und im Herbst wieder abgebaut. Vor 3 Jahren war dann auch das Nationalparkamt aufgrund von Personalkürzungen hierzu nicht mehr in der Lage. Zum großen Bedauern des Amtsleiters G. Haffner, der die Wirkung der Drahtzäune als sehr effektiv einschätzt. Unstrittig ist, dass eine intakte Düne dem Hochwasser sehr viel mehr Widerstand bietet, als eine durch wilde Pfade und Sandkuhlen angreifbare. Ganz und gar unverständlich ist es, dass das Land Mecklenburg-Vorpommern mehr als 40 Mio Euro Bundesmittel für den Küstenschutz nicht abgerufen hat, weil die Fördermittelverfahren innerhalb eines halben Jahres nicht umsetzbar gewesen wären.
Aktuell wurde im Kreistag am 9.12.2019 der Landrat beauftragt, diese Problematik an das Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt heranzutragen und Lösungen einzufordern. Wir bleiben am Thema dran und werden uns weiter für den Küstenschutz einsetzen.
Albrecht Kiefer
Mitglied der BÜNDNISGRÜNEN Kreistagsfraktion
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